ISBN 978-3-03777-038-2
328 pages
2005
format 15.5 x 22.5 cm
paperback

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SFr. 49.00 / € 33.00

Triumph und Elend des Neoliberalismus

Kurt Imhof, Thomas S. Eberle (ed.)

Seit den ausgehenden 1980er Jahren erlebte das neoliberale Wirtschafts- und Gesellschaftsmodell auf Kosten des sozialmarktwirtschaftlichen Gesellschaftsmodells einen beeindruckenden Triumphzug. Inzwischen verdichten sich die Krisendiagnosen dieses Modells, das über Begriffe wie Globalisierung, Steuer- und Standortwettbewerb sowie Deregulierung dem alten, auf das frühe 19. Jahrhundert zurückgehenden Credo des Manchesterliberalismus zu einer wirkmächtigen Renaissance verhalf. Es handelt sich um die Vorstellung, daß ein freies Spiel der Marktkräfte, sekundiert von einem «Gewährleistungsstaat», den gesellschaftlichen Fortschritt am besten fördere. Ausgerechnet in einer Zeit, in der die postmodern verwirrten Sozialwissenschaften das Ende aller Ideologien und aller «großen Erzählungen» verkünden, tritt eine alte Geschichtsphilosophie einen neuen Siegeszug an und erklärt sich selbst – wie vormals der wissenschaftliche Sozialismus – zur «wissenschaftlich» fundierten Gesellschaftslehre. Mit ihrem ökonomischen Reduktionismus schiebt sie den Stand soziologischen Orientierungswissens weitgehend beiseite. Diesem paradoxen Anachronismus in der Spätmoderne ist dieses Buch gewidmet. Es entstand aus dem gleichnamigen, 2003 in Zürich gehaltenen Kongress der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie, an dem sich Soziologinnen und Soziologen aus der Schweiz, Deutschland, Österreich, Frankreich und den Vereinigten Staaten mit dem neoliberalen Gesellschaftsmodell und seinen Wirkungen auseinander setzten.

Authors/editors

Kurt Imhof ist Ordentlicher Professor für Publizistikwissenschaft und Soziologie an der Universität Zürich, Direktor des Soziologischen Instituts der Universität Zürich und Leiter des «fög – forschungsbereich öffentlichkeit und gesellschaft, Universität Zürich».
Thomas S. Eberle, Prof. Dr., ist Ko-Leiter des Soziologischen Seminars an der Universität St. Gallen und Präsident der Schweizerischen Gesellschaft für Soziologie.