ISBN 978-3-03777-146-4
424 Seiten
2015
Format 17.0 x 24.0 cm
broschiert

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Spuren einer anderen Sozialen Arbeit

Kritische und politische Sozialarbeit in der Schweiz 1900–2000

Ruedi Epple, Eva Schär

Die Geschichte der Sozialen Arbeit des 20. Jahrhunderts wurde bisher vor allem als eine Geschichte der Professionalisierung und der Hauptströmungen von Sozialarbeit und Sozialpädagogik dargestellt. Am Rande der Hauptströmungen sind aber immer wieder Ansätze einer kritischen und politischen Sozialen Arbeit zu beobachten, welche andere Formen der Unterstützung praktizieren oder suchen. Eva Schär und Ruedi Epple gehen solchen Spuren einer anderen Sozialen Arbeit nach: Sie stellen die schweizerischen Ableger der internationalen Settlement-Bewegung in den religiös-sozialen Milieus vor. Sie präsentieren mit der «Konferenz für sozialistische Wohlfahrtspflege» eine Form der «gebundenen Sozialarbeit», und sie zeigen auf, wie sich zu Beginn der 1970er Jahren an der Schule für Sozialarbeit Solothurn ein Modell der «solidarischen Professionalität» entwickelte. Auf aktuelle Formen einer kritischen und politischen Sozialarbeit gehen sie am Beispiel der Unterstützungsarbeit mit und für Sans-Papiers und Asylsuchende ein. Die Ansätze einer anderen Sozialen Arbeit werden vor ihrem jeweiligen zeitgeschichtlichen Hintergrund dargestellt. Biografische Angaben zu beteiligten Personen sowie Quellentexte ergänzen die einzelnen Kapitel. Eva Schär und Ruedi Epple legen mit diesem Buch den Folgeband ihres 2010 im Seismo Verlag erschienen Buches «Stifter, Städte, Staaten. Zur Geschichte der Armut, Selbsthilfe und Unterstützung in der Schweiz 1200–1900» vor.

Autoren/Herausgeber

Eva Schär studierte Altphilologie und Germanistik. Nach dem Studium unterrichtete sie am Gymnasium in Bern und am Trinity Theological College in Singapore. Nach der Rückkehr in die Schweiz wirkte sie als Studienleiterin in einer reformierten Bildungsstätte, als Ausbildungsleiterin im Flüchtlingsdepartement des Schweizerischen Roten Kreuzes sowie als Kommunikationsverantwortliche von Caritas Bern. Heute ist sie freiberuflich im Kommunikations- und Bildungsbereich tätig.
Ruedi Epple studierte Politologie, Soziologie sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte. Bevor er bei der Forschungsstelle Baselbieter Geschichte und beim Bundesamt für Statistik wissenschaftlich tätig wurde, arbeitete er beim Schweizerischen Gewerkschaftsbund sowie bei der Entwicklungsorganisation terre des hommes schweiz. Seit 2006 ist er Lektor im Studienbereich Soziologie, Sozialpolitik und Sozialarbeit der Universität Freiburg (CH).

Rezensionen

«Durch die historische Perspektive gelingt es Epple und Schär, Möglichkeiten und Grenzen einer anderen Sozialen Arbeit zu diskutieren, jeweils vor dem Hintergrund konkreter gesellschaftlicher Bedingungen.»

Rezension von Arne Sprengel auf kritisch-lesen.de (4.10.2016)

«Die Geschichte der Sozialen Arbeit des 20. Jahrhunderts wurde bisher vor allem als eine Geschichte der Professionalisierung und der Hauptströmungen von Sozialarbeit und Sozialpädagogik dargestellt. Am Rande der Hauptströmungen sind aber immer wieder Ansätze einer kritischen und politischen Sozialen Arbeit zu beobachten, welche andere Formen der Unterstützung praktizieren oder suchen. Eva Schär und Ruedi Epple gehen solchen Spuren einer anderen Sozialen Arbeit nach.»

Swiss Migration News (28.1.2016)

«Mehr als nur eine Erörterung gleichsam „alternativ-abweichender“ Formen der Sozialen Arbeit stellt die Studie von Epple und Schär einen aufschlussreichen Beitrag zu einer ganzheitlicheren Geschichte von Disziplin und Profession der Sozialen Arbeit in der Schweiz dar.»

Rezension auf socialnet.de von Christine Matter (5.10.2015)